Ein Thema, das ein ganzes Buch füllen könnte! Ich werde versuchen, es zu beschränken und einzelne wichtige Punkte anzusprechen, die vielleicht weitere Gedanken anstoßen!

Hier ist es erforderlich – so glaube ich – sich in aller erster Linie SEINER SELBST BEWUSST  zu WERDEN. An dieser Stelle finden wir auch schon den ersten Stolperstein! Wir halten andere Menschen oft für selbstbewusst, weil sie eine Sicherheit an den Tag legen, die uns beeindruckt. Als gutes Beispiel dient hier der Narzisst. Er trägt eine vermeintlich überzeugende Selbstsicherheit zur Schau, die oftmals aber ihre Ursache in einem gänzlich falschen Selbstbild hat. Fatal kann es werden, wenn diese Personen Positionen bekleiden, die ihre Qualifikationen bei weitem überschreiten.

Sich seiner Selbst bewusst zu sein / zu werden, ist ein andauernder Prozess! Ein Weg zu uns selbst, der vor allem eines verlangt, nicht zu verharren und nicht zu erstarren! Es sind uns Pausen gegönnt, oftmals ein Rückenwind, der uns beflügelt, und dann wieder Hindernisse, die es zu verstehen und zu überwinden gilt!

Auf unseren Wegen ist ACHTSAMKEIT ein wertvoller Begleiter. Wenn wir diese sowohl nach außen als auch nach innen richten, wird das Leben selbst der Lehrmeister! Nach innen gerichtet bemerken wir viele Signale, die wir vormals – ohne sie bewusst wahrzunehmen – als lästig empfanden.

Krankheiten, die sich einschleichen und chronisch manifestieren, sind ein sehr deutliches Zeichen, das wir zu gerne nur bei den Symptomen „packen wollen“. Dass die Zahl der psychosomatischen Krankheiten exponential zunimmt, ist daher nicht verwunderlich. Auch die kranke Seele hat ihre Sprache!

Achtsamkeit nach außen, bedeutet eine wache Reflektion bei unserem permanenten Austausch mit der Umwelt. Wie wir selbst ist auch unsere Umgebung einem permanentem Wandel unterzogen, selbst wenn wir vermeintlich glauben, dass jeder Tag in ähnlicher Eintönigkeit, unendliche Wiederholungen in sich birgt. Hier hilft Achtsamkeit an allererster Stelle, sich gegebener Manipulationen bewusst zu werden. Dass wir manipuliert werden, uns sogar selbst manipulieren, ist heutzutage unbestritten! Ein achtsamer Bewusstwerdungs-Prozess ist daher die Möglichkeit zu wählen, welche Manipulation wir in unserem Leben zu lassen möchten! In welche Richtung wir unser Leben steuern möchten!

SPIRITUALITÄT, die heute leider allzu gerne verlacht, oder auch mit einem unliebsamen Stempel versehen wird, sehe ich als den idealen Kompass! Die Religionen haben ihre Rolle leider nie ganz erfüllt, oftmals missbraucht und scheinen seit dem Jahr 2000 auf dem Rückzug. Heutzutage spricht man eher vom „Fundamentalismus“ der Religionen, als von einem Glauben der hoffnungsvoll, dankbar und stärkend ist.

Die Philosophie und die Psychologie können in diesen Zeiten zu Wegweisern werden. Vieles was in alten Schriften zu finden ist, hat auch heute noch, Jahrhunderte später, seine Gültigkeit. Ob wir uns Platons Höhlengleichnis (1) ansehen oder uns den drei Sieben des Sokrates zu wenden.
Sollten wir nicht alles darauf prüfen, ob es wahr, gut und wirklich wichtig ist? Die Möglichkeit ist jedem gegeben, der sich seiner selbst bewusst ist und mit Achtsamkeit seinen Weg geht.

Die Psychologie hat einen wunderbaren Wandel erlebt und ist in diesen Zeiten ebenfalls immens wichtig, auch wenn diese Themen eher tabuisiert werden in unserer schönen neuen Welt! Die Zunahme der psychosomatischen Erkrankungen, die hohe Zahl der Traumatisierten weisen auf eine zutiefst kranke Gesellschaft, in der Menschen in ihrer Hilflosigkeit, zunehmend bereit sind, sich ihren Traumata zu stellen und Unterstützung suchen.
Die Praxis der Psychotherapie hat sich [nach meinen Erfahrungen] vor allem dahingehend verändert, dass sie nicht mehr versucht, die kranke Seele an das System anzupassen, sondern die individuelle Gesundheit jedes Einzelnen anzustreben. Wenn Sie also Unterstützung suchen und der erste Psychotherapeut für Sie nicht vertrauenerweckend ist, geben Sie nicht auf. Gerade die jüngeren Therapeuten haben, so scheint es mir, einen gesunde, empathisch und hilfreiche Unterstützung zu bieten!

Einen herzlichen Dank an dieser Stelle auch an das RPP, Das Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie! Einer der Gründer, Herr Dr. Ralph Bonelli, bringt es immer wieder fachlich auf den Punkt. Das Schöne, Wahre und Gute anzustreben, hilft Körper, Geist und Seele gesunden zu lassen und gesund zu erhalten!

Den Geist befreien von unnötigem Ballast, von Ignoranz, von Vorurteilen, von Hass, von Manipulation, ….. erweitert den Horizont und bringt fortlaufende Erkenntnisse über eigene Fesseln oder geistige Lethargie.