Selbstermächtigung war schon immer ein wichtiges Thema und ist es bis heute. Und gerade in der heutigen Zeit ist es brandaktuell! Befreie Dich aus den Feldern der Angst. Befreie Dich aus den Feldern der Aggression. Die Dauerbeschallung, die in der Gesellschaft zur Zunahme von Angst und Aggression führte, macht es besonders wichtig sich mit diesen Themen eingehender zu beschäftigen. Dabei ist es wichtiger denn je, sich frei zu machen von Angst und Aggression.
„In der Ruhe liegt die Kraft“
Diese Aussage mag banal erscheinen, haben wir sie doch bereits vielfach gehört. Dennoch liegt in ihr eine Wahrheit, die immer und überall Gültigkeit hat. Aber auch hier ist der Unterschied von Wissen und Bewusstsein entscheidend.
Ängste mögen nicht unbegründet sein. Egal, ob es sich hierbei aktuell um die Angst vor einer Krankheit, die Angst vor einer Diktatur oder die Angst vor einem persönlichen wirtschaftlichen „Abstieg“ handelt. Es wichtig, in sich hinein zu hören. Tiefes Vertrauen ist erforderlich, um zu erkennen, dass es notwendig ist, Ängste loszulassen. Kein einfacher Weg, jedoch ein Ausweg aus persönlichen Krisen. Die Angst ist ein Warnsignal der Seele und hat in dieser Form natürlich ihre Berechtigung. Sie fordert uns auf hinzuschauen, zu ergründen, ob wir wirklich einer Bedrohung ausgesetzt sind. Das kann unser Handeln beeinflussen.
In ihr zu verharren ist aber keinesfalls hilfreich. Sie setzt uns einem Dauerstress aus, der unserer Gesundheit schaden wird.
Hast du also Angst vor einer Krankheit und hälst an dieser Angst fest, wird sie die Krankheit keinesfalls verhindern können. Eher das Gegenteil ist der Fall. Verharrst du in dieser Angst, wird sie ein zusätzlicher Faktor, der diese Krankheit unweigerlich anziehen wird. Prüfe also Deine Ängst und handle so, wie Du es für richtig hälst – schütze Dich in dem Ausmaß, das Du selbst für erforderlich hälst. Dann lebe weiter, ohne diese Angst zu verstärken und lasse nicht zu, dass dies von Außen geschieht.
Die Angst wird Dir auch nicht weiterhelfen, wenn es um Einschränkungen geht. Um persönliche Freiheiten, um finanzielle Sorgen. Sie sollte uns als Impuls dienen, um zu handeln – keinesfalls sollte sie dauerhaft unser Leben verdunkeln.
„Mensch, ärgere Dich nicht“
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Aggression. Wenn wir diese befeuern, ist dies unserer Gesundheit genauso abträglich wie das Verharren in der Angst. Das allseits beliebte Gesellschaftspiel „Mensch ärgere Dich nicht“ gab vielen von uns die Möglichkeit, den Umgang mit Aggression – im wahrsten Sinne des Wortes – spielerisch zu erlernen.
So ärgerten wir uns zum Beispiel – der eine mehr, der andere weniger – wenn uns „der Gegner“, ganz kurz vor unserem Ziel, aus dem Feld katapultierte und wir vom Ausgangspunkt neu starten mussten. Während wir uns ärgerten, freute sich der Verursacher „dieses Übels“.
Wenn wir uns also fortwährend ärgern, schaden wir damit nur uns selbst. Die Ursache oder der Auslöser unseres Zornes bleibt in der Regel sowohl unbeeindruckt als auch unberührt. „Sich ärgern“ heißt, dass wir uns auch selbst von dem Ärger befreien können. Während wir im Spiel einen direkten Zusammenhang erkennen konnten, zwischen dem Verursacher, dessen Freude unseren Ärger oftmals noch verstärkte; vergessen wir im Leben allzu oft, dass unsere Aggression niemandem helfen kann und schlicht Schaden anrichtet. Aggression richtet sich in erster Linie gegen uns selbst. Zuweilen leiden außerdem Andere unter unserer Wut, die mit dem Auslöser überhaupt nichts zu tun haben. Oft gerade die Menschen, die uns am nächsten sind, da wir sie unbewusst als Ventil benutzen, um unserem eigenen Ärger Luft zu verschaffen. So richtet sich also die Aggression auch gegen unbeteiligte Dritte.
Es gibt ganz zweifellos allerlei Gründe, die Aggressionen in uns wachrufen. Wenn wir ein adäquates Mittel finden, diese umgehend – oder zumindest so schnell wie möglich – rauszulassen, ist das hilfreich. Doch sollte dies immer in einer Art und Weise geschehen, in der wir weder anderen Menschen noch uns selbst Schaden zufügen. Ob wir uns nun in einem lauten Schrei entladen, auf einen Sandsack eindreschen oder rennen, was die Füße hergeben. Es gibt viele Möglichkeiten. Jeder, der das will, kann seine persönliche und individuelle Methode hierfür herausfinden. Fressen wir diese Wut in uns hinein oder halten an ihr fest, schaden wir also unserer Gesundheit und / oder anderen Menschen. Auch hier gilt es also, sich selbst zu befreien.
Selbstermächtigung statt Ohnmacht
Die Ursache von Angst und Aggression liegt zumeist in einem Gefühl der Ohnmacht, die wohl jeder von uns schon erlebt hat. In der Kindheit sind wir besonders betroffen, da es schwerlich möglich ist, sich diesem Gefühl zu entziehen. Wir sind und fühlen uns ausgeliefert. Als Kinder reagieren wir intuitiv, an Selbstermächtigung ist da kaum zu denken.
Treten wir ins Erwachsenenalter ein, sind unsere Möglichkeit ganz andere, erfordern aber auch ein Verständnis für affektive Reaktionen. Der Begriff „erlernte Hilflosigkeit“ ist ein Thema für sich, das es aufzuarbeiten gilt. Sobald wir selbstverantwortlich leben können, steht uns die Selbstermächtigung durchaus zur Verfügung. Dies kann uns in ganz individuellen Situationen weiterhelfen, aber auch in kollektiven, wie wir sie im Moment erleben. Wir befinden uns unzweifelhaft gesellschaftlich und global in einer Phase kollektiver Entmündigung. Ganze Systeme arbeiten mit Angsterzeugung, mit Maßnahmen und Strafen, mit Druck, der behauptet kein Zwang zu sein.
Wie also können wir mit dieser Situation umgehen. Prüfen der Fakten ist das „A“ und „O“. Ist die gestreute Angst berechtigt? Wenn wir die an uns herangetragenen Zahlen prüfen, in Relation zu Erfahrungswerten setzen, verlieren diese Aussagen den Faktor Angst. Wir haben die Möglichkeit, uns auf unsere Erfahrungen zu verlassen. Und dem zu vertrauen, was wir als richtig anerkennen. Auch die Einschränkungen, denen wir unterworfen werden, lassen sich relativieren. So ist Freiheit kein Gut, dass wir erst verliehen bekommen; es ist auch kein Privileg, das uns entzogen werden kann. Freiheit liegt in uns selbst. Sie ist natürlicher Bestandteil unseres Lebens. Wenn uns dies bewusst ist, kann weder Panikmache, noch Druck, noch Zwang, diese Freiheit beeinflussen. Sie liegt in unserer Hand. Das Leben selbst in unsere Hand zu nehmen, ist der Schlüssel. Selbstermächtigung ist der Ausweg aus der Ohnmacht. Selbstermächtigung stärkt uns in ungeahntem Maß. Selbstermächtigung entmachtet unser gegenüber und entzieht uns der Kontrolle von außen. Wir werden diese allgemeinen Mechanismen damit nicht außer Kraft setzen können, aber wir können dafür sorgen, dass diese bei uns nicht mehr greifen. Sie werden uns nicht nur von Angst befreien. Wenn wir das Prinzip der Selbstermächtigung verinnerlicht haben, können wir dies auch bei anderen Menschen akzeptieren. „Halte den Raum“ dies wurde mir vor kurzem übermittelt und ich empfinde diese Aussage sowohl hilfreich als auch lehrreich. So sind wir auch in der Lage, anderen Menschen ihren Raum zuzugestehen – selbst dann, wenn er konträr zu unseren eigenen Ansichten steht. Dies wiederum befreit uns von Aggression.
Das Verständnis dafür, dass wir alle auf unterschiedlichen Frequenzen schwingen, hilft uns zu einem besseren Verstehen unserer Mitmenschen. Gleichzeitig werden wir ähnliche Frequenzen erkennen und diese auf ganz natürliche Weise anziehen.
Wir können vieles damit nicht verhindern. Wir sind aber in der Lage „die Lüge“ zu benennen, ohne uns dabei aufzureiben. Wir können die Frequenzen meiden, die unserem Seelenheil schaden zufügen. Wir können den „Mächtigen“, die das Geschick vieler Menschen steuern wollen, entmachten. Je mehr Menschen einen solchen Weg beschreiten, desto stärker wird der Einklang eines friedlichen Zusammenlebens. Und vermeintliche Kontrollmechanismen können nicht mehr greifen.
Die Geschichte lehrt uns, dass der Weg eines gewaltlosen Widerstandes, einer friedlichen Revolution, kein einfacher ist. Er erfordert Mut, Kraft und Vertrauen. Dennoch scheint dieser Weg in meinen Augen, der einzige zu sein, um eine positivere Zukunft zu manifestieren.
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