Ausgerechnet der Bioladen in Vilshofen ist Vorreiter weiterer Ausgrenzung. Wer hätte das gedacht? Kein freundliches Lächeln mehr – kein „Grüß Gott“. „Setzen Sie eine FFP2-Maske auf“ lauteten die recht schroff gesprochenen Worte der Verkäuferin im Biotreff. Ein Attest, dass das Tragen einer solchen Maske aus gesundheitlichen Gründen untersagt, interessiert die Dame nicht. Sie wirkt angespannt und ihre Worte sind bestimmend. „Egal – wir haben das Hausrecht“.

Im Gemüsebereich, in dem der Dialog stattfindet, hält sich keine weitere Person auf. Auch das Tragen eines Faceshields, zu dem man laut einer Maskenbefreiung nicht einmal verpflichtet ist, scheint eher eine Provokation als ein Entgegenkommen zu sein. Das bereits im Korb liegende Obst und Gemüse wieder zur Ware zu legen, scheint jedoch auf Nachfrage kein Problem zu sein. Auch geimpft oder ungeimpft – diese Frage wird gar nicht gestellt.

Vor dem Betretungsverbot darf die Ware ausnahmsweise doch noch bezahlt werden. Noch schnell zur Schokolade und zurück, bevor ein Einwand geäußert werden kann, auch hier bei einer guten Sicht in den Laden, sind gerade einmal zwei weitere Kundschaften zu sehen – mit sehr großem Abstand.

Die Enttäuschung über die Ausgrenzung einer langjährigen Kundin aus gesundheitlichen Gründen wird nochmals in Ruhe vorgetragen. „Wenden Sie Sich an die Regierung“, heißt es knapp. Die Antwort: „Nein, ich wende mich an Sie! Sie haben Sich auf Ihr Hausrecht berufen“. Dann sind es die Anweisungen der Chefin, die maßgeblich sind. Ob das die Dame ist, die stillschweigend in der Kasse nebenan sitzt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Doch der Blick der Verkäuferin lässt dies vermuten.

Es ist schade, dass der Zugang zu Lebensmitteln in dieser Form verweigert wird. Ob dies wirklich rechtens ist? Ohne juristische Fachkenntnis kann ich diese Frage nicht beantworten. Inwieweit ein solches Vorkommen sich ausweitet, lässt sich kaum abschätzen. Traurig nur, dass ausgerechnet ein Bioladen der Vorreiter dieser privaten Maßnahme ist. So, ist es eben nicht durch die Regierung abgesegnet. Denn nicht ohne Grund gibt es ärztliche Atteste, Maskenbefreiungen aufgrund gesundheitlicher Probleme. Es ist das Hausrecht auf das sich der Bioladen beruft!