Das Projekt „Haselmausbrücke“ in Vilshofen geriet 2017 / 2018 überregional in die Kritik. Ob diese Maßnahme zum Artenschutz sinnvoll war, sollte ein geplantes Monitoring ergeben.

Seit 2018 diskutiert man nun über den Sinn und Unsinn dieses Pilotprojektes zum Schutz der Haselmaus. Der Bau einer Umgehungsstraße zur Entlastung des Vilshofener Verkehrs führte quer durch ein Biotop, dass gleich mehrere gefährdete Tierarten beheimatete. Im Jahr 2012 machte der Bund Naturschutz erstmals darauf aufmerksam. Schon damals brachte der Passauer Landrat Franz Meyer kein Verständnis für die Einwände und Klagen des Bundes Naturschutz auf, berichtete die PNP.

Die Lösung für das Dilemma war die sogenannte Haselmausbrücke. In einer Pressemitteilung vom 05.11.2018 bekräftigte daher das Staatliche Bauamt Passau wie wichtig diese Brücke für den Artenschutz sei. Dass jedoch das Biotop auf der anderen Seite, inzwischen durch ein Neubaugebiet zerstört wurde, wird nicht in die Ausführungen einbezogen.
Frau Gillitzer vom Bund Naturschutz machte bereits nach der Errichtung der Betonsockel für die Querungshilfe „Haselmausbrücke“ im Jahr 2017 auf diese Fehlplanung aufmerksam und stieß damit auf „taube Ohren“. Die Querungshilfe müsse lt. Planungsfeststellungsbescheid von 2015 errichtet werden. Detaillierte Informationen zu den Maßnahmen und dem begleitenden Monitoring, könne man im Planungsfeststellungsbescheid nachlesen. Im Frühling 2019 wurde die Brücke durch Strauch und Gehölzpflanzungen fertig gestellt.

Nun muss man wissen, dass die Haselmaus der Familie der Bilche zuzuordnen ist, und sich somit springend und kletternd fortbewegt. In Bezug auf die Brücke hieße das, dass die Haselmaus, sofern sie die Brücke nutzt, auf der anderen Seite nur die Anpflanzungen direkt an der Brücke vorfindet. Der eigentliche Lebensraum war bereits vor Errichtung dieser Querungshilfe zerstört.

Jahre des Monitorings sollten nun Aufschluss darüber geben, ob man mit dieser 93.000 € Maßnahme, dem Artenschutz gerecht wurde. Leider sind weder das staatliche Bauamt, noch die Biologin S. Morgenroth dazu bereit, Auskünfte über das Ergebnis des Monitorings zu geben. Allerdings wird bereits eine weitere Bebauung des Ortsteils Dobl, der sich auf der Seite des Biotops befindet, geplant. Wie man hier dem Artenschutz gerecht werden will, steht noch in den Sternen.