2020

Du weißt, dass du ein guter Journalist bist …..

…, wenn du Einzelschicksale erfindest, die den Leser emotional ansprechen.

…, wenn du dich mit Freuden einer Hetzkampagne anschließt, die eine Frau zur Ketzerin – heute sagt man „Superspreaderin“ – ausruft.

…, wenn du die richtigen Fragen genau so stellst, wie sie vom Interviewpartner gewünscht sind.

…, wenn du Berichterstattungen wieder verschwinden lässt, sobald sie ein Bild zeichnen, dass nicht erwünscht ist.

…, wenn du die Hälfte der Bevölkerung als Idioten beleidigst und je nach Lage weitere Pauschalaussagen triffst.

…, wenn es genügt zu schreiben: „Das ist falsch“, ohne jedoch dafür irgendwelche Fakten heranzuziehen.

…, wenn du die richtigen Quellen benennst, sie aber falsch zitierst oder interpretierst.

…, wenn du Faktenchecker der Regierung bist.

…, wenn du einem erzieherischen Auftrag nachgehst.

…, wenn du das Lied deiner Geldgeber singst.

1984

Du weißt, dass du ein guter Journalist bist …..

…, wenn du Einzelschicksale recherchierst, die den Leser ansprechen.

…, wenn du den Dingen auf den Grund gehst, und Fakten prüfst, bevor du sie veröffentlichst.

…, wenn du dich mit einem Thema auseinander setzt, und deinem Interviewpartner kritische Fragen stellst.

…, wenn du wichtige Berichterstattungen nicht verschwinden lässt, auch wenn sie unbequem sind und Ärger bringen könnten.

…, wenn du der Bevölkerung durch Darlegung aller Sichtweisen und Argumente, Einblick in das aktuelle Geschehen geben möchtest.

…, wenn Du Fehler anhand von Beweisen enttarnst.

…, wenn du die Quellen richtig benennst, prüfst und dann auch richtig zitierst.

…, wenn du gute Recherche machst.

…, wenn du dich als Vertreter der vierten Gewalt siehst.

…, wenn du zu einer neutralen Berichterstattung fähig bist.