Eine wertschätzende Kommunikation verhindert so manche Missverständnisse. In einer Zeit in der eine Kluft zwischen vielen Menschen entstanden ist und eine Spaltung der Gesellschaft forciert wird, ist es unabdingbar zu einer wertschätzenden Kommunikation zurück zu finden.
Für mich persönlich habe ich drei Grundsätze festgelegt, die ich für sinnvoll halte, um auch in angespannten Situationen auf eine Ebene zu kommen, die für alle Beteiligten ziel- und vor allem ZUSAMMENFÜHREND sein kann. Diese möchte ich mit Euch teilen.
Lasse stets Raum für die Möglichkeit, dass Du mit Deiner Überzeugung auch mal falsch liegen könntest.
Das hilft mir, auch zu den Themen, die mir sehr am Herzen liegen, ausreichend Distanz zu bewahren. Dadurch wird es einfacher, den sachlichen Austausch und / oder die Argumentation nicht persönlich zu nehmen.
Vertraue Deinem Gegenüber. Glaube daran, dass der Mensch mit dem Du kommunizierst, Dir nichts Böses will.
Durch echtes Vertrauen wird es einfacher anzusprechen und auszusprechen, was Dich verletzt hat oder Dich ärgert. Wenn Du das in Ruhe erklären kannst, stellt sich oftmals heraus, dass die Intention eine ganz andere war. Kann man sich gegenseitig erklären UND verstehen, offenbaren sich ganz unterschiedliche Perspektiven, die jedoch keine Spaltung zur Folge haben. Entsprechendes Verständnis führt zur Versöhnung ohne bitteren Nachgeschmack.
Reflektiere Dich selbst.
Wenn es zu Unstimmigkeiten kommt, prüfe ich meinen Anteil an der Situation und möchte diese Vorgehensweise wärmstens empfehlen. Es kann passieren, dass sich Glaubensmuster so festgesetzt haben, dass wir durch eine Aktion in der Gegenwart getriggert werden – der Grund hierfür aber in der persönlichen Vergangenheit liegt. Das Leben gibt uns immer wieder die Chance, solche Glaubensmuster aufzulösen. Lerne zu erkennen, welchen Anteil Du an einer Situation hast.
Wir sehen das Leben aus unterschiedlichen Perspektiven und haben unterschiedliche Herangehensweisen. Darüber sollten wir uns nicht entzweien, sondern einen.
Ist man der gleichen Meinung, ist Kommunikation einfach und unkompliziert. Man bestätigt und ergänzt sich gegenseitig. Erst unterschiedliche Standpunkte führen zu Kontroversen. Kontroverse Diskussionen gehören zu einer Gesprächskultur, die in den letzten Jahren immer mehr verloren ging. Wir können Hand in Hand und voneinander lernen und zu einer friedvollen und wertschätzenden Kommunikation zurückkehren.
Wir leben in einem kollektiven Lernprozess – lasst uns diese Chance gemeinsam nutzen.
Aber das ist nur meine Meinung meine Gedanken entstanden durch persönlichen Erfahrungen. Hast Du eigene Strategien für eine wertschätzende Kommunikation? Wie sind Deine Gedanken zu diesem Thema?
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Sehr treffend beschrieben, liebe Andrea 🙏
Vielen Dank. Ich hoffe, dass diese Worte zur Vermeidung von Missverständnisse beitragen können.
Liebe Andrea,
jeder Mensch hat seinen eigenen Erlebensweg und ist auch deshalb gegenüber anderen unterschiedlich in seinen Erfahrungen und deshalb auch in seinem Tun und Lassen. So kommen unterschiedliche Standpunkte zustande, die ja gar nicht anders können, als die jeweils eigenen Erfahrungen auszuwerten.
In diesem Sinne hier meine Ergänzung aus meinem Blickwinkel. Damit soll Deinen Ausführungen nicht widersprochen werden:
Für mich ist eine Diskussion der Austausch von Wissen und Meinungen mit dem Ziel, schließlich möglichst beiderseitig bereichert auseinander zu gehen. Inzwischen scheint mir, dass viel zu viele Zeitgenossen Diskussionen als eine Möglichkeit betrachten, Andere auf Biegen und Brechen zu „besiegen“, also zu unterdrücken.
Meine Einsicht lautet:
1. Niemals gegeneinander, immer nur füreinander handeln!
2. Erwachsen ist ein Mensch erst, wenn er Selbstbestimmung in Ebenbürtigkeit lebt. Beide Begriffe gehören untrennbar zusammen!
Auch wenn ich diesem Ideal ganz sicher nicht immer gerecht werde, ist es mir doch eine hilfreiche, mein Tun und Lassen immer wieder entscheidende oder auch korrigierende Leitlinie.
Vielen Dank für die wertvollen Ergänzungen. Es ist mehr denn je wichtig, verschiedene Perspektiven zusammenzutragen und Diskussionen nicht in einem Wettstreit enden zu lassen. Erst das Zusammenführen verschiedener Perspektiven kann ein großes Ganzes ergeben – oft für alle Beteiligten lehr- und hilfreich. (S)ein Ideal zu leben, ist nicht immer leicht und wir sind alle „nur allzu menschlich“. Der Versuch, es zu tun, ist – so glaube ich – ein guter Kompass.