Laut eigener Einschätzug möchte das Format STERN TV trotz „der inhaltlichen Herausforderungen mit …. stern-TV-Kernkompetenz aufwarten“
„Immer aktuell, immer überraschend anders“. Überraschend und anders könnte man durchaus bestätigen. Mit herausragendem Journalismus hat das Ganze jedoch nichts mehr zu tun. Das scheint aber auch nicht der Anspruch zu sein. Das Hauptthema – nämlich der „Dschungelkönig“ bietet den Rahmen für diese aktuelle Fernsehenproduktion. Zunächst wird der diesjährige Sieger des Dschungelcamps mit aller gebührenden Hochachtung vom Moderator befragt. Der Zuschauer hat dann Zeit, eigene Frage an „König Filip“ zu ersinnen, um diese am Ende der Sendung zu stellen.
Die Zwischenthemen:
Der Notstand in der Pflege sowie die angekündigte Impfplicht im Gesundheitsbereich. Gefolgt von der Flucht einer Familie vor den Taliban.
Den Werbeeinblendungen sei Dank, denn wie könnte man hier noch geschickt von einem Thema in das andere überleiten?
Als man sich dem Thema der Pflegekräfte in Deutschland widmet, kommen auch zwei betroffene Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, zu Wort. Eine Aussage trifft den Moderator sichtlich unvorbereitet. Nämlich die Aussage des Pflegedienstleiters der sich auf einen Artikel des WDR bezieht. Dort hieß es am 3. Januar 2022 „Unter gut 4.000 gemeldeten Omikron-Fällen sind laut Lagebericht des RKI über 95 Prozent geimpft.“ (2) Eine Aussage, die den Moderator sichtlich ins Schwitzen brachte. Zum einen sagte er umgehend, dass er diese Aussage anzweifle. Dann aber erhielt er eventuell noch eine Anweisung über den Knopf im Ohr. Die Begründung für den hohen Anteil Geimpfter unter den „Infizierten“, sucht – selbst in dieser Zeit – seinesgleichen.
Zitat:
„Dass der Anteil der infizierten Geimpften höher ist, ergibt sich daraus, dass die Impfquote in der Bevölkerung auch über der der Ungeimpften liegt. Das heißt, anteilig trifft es natürlich auch mehr Geimpfte, die sich infizieren.“
Soso – die Impfquote der Geimpften liegt also über der Impfquote der Ungeimpften? Aber das ist eben seriöser Journalismus. Natürlich wissen wir, dass sich der Herr darauf herausreden wird, dass es mehr Geimpfte als impffreie Menschen gibt. Aber sollte die sogenannte Impfung denn nicht vor der Covid-19-Erkrankung schützen? Wie kann es da zur Selbstverständlichkeit werden, dass diese sich in größerem Ausmaß infizieren?
Und ist man als Journalist auf ein Thema gut vorbereitet, dann muss man nicht nach Ausflüchten suchen. Der Moderator bezieht sich zwar auf Wissenschaftler, mit denen er gesprochen hatte, aber hat sich scheinbar keinen einzigen Wochenbericht des RKI angesehen. Denn auch hier sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Infektionen mit der Omikron-Variante trifft Grundimmunisierte und Geboostere in einem signifikant höherem Ausmaß. Dem seriösen Journalismus könnte dieser Fakt nicht entgehen.
In einem Beitrag vor der Diskussion wurde zudem die Frage gestellt, ob die Impfung nicht das kleinere Übel wäre, wenn man es dem Jobverlust gegenüber stellt. Das kleinere Übel also? Ich dachte, die Impfung wäre ein Segen? Das Jonglieren mit Worten fällt einfach schwer, wenn man aufpassen muss, welche Fakten genannt und welche nicht genannt werden dürfen. Wer sich an der Wahrheit orientiert, wird sich in so manche „Zwickmühle“ gar nicht erst hinein manövrieren.
Abschließend ein Zitat von Dieter Hildebrandt, der tatsächlich eine herausragende Persönlichkeit auf seinem Gebiet war:
„Die Öffentlich-Rechtlichen machen sich in jede Hose, die man ihnen hinhält, und die Privaten senden das, was drin ist.“
Dieser Aussage ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!
Quellen:
(1) https://www.sterntv.de/unsere-themen-dieser-woche-114
(2) https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/impfdurchbruch-krankenhaus-schwerer-verlauf-100.html
(3) Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/136675-dieter-hildebrandt-die-offentlich-rechtlichen-machen-sich-in-jede-hos/
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