Es war einmal ……. vor gar nicht allzu langer Zeit ein kleines Mädchen,
das wurde unter einem warmen goldenen Sternchen geboren und damit vom Glück geküsst.
Es nahm seinen Platz auf der Welt ein, bei Eltern, die es von Herzen liebten.
Dennoch war auch in jener Nacht, ein kleines schwarzes Loch, versteckt in der Nähe jenes Sternes, ohne sich je zu zeigen. Es war traurig und zornig, dass es nicht teilhaben konnte und nicht gesehen wurde und so schickte es mit den letzten warmen Sternenstrahlen, Traurigkeit, Zorn und Unverständnis mit in das Leben des Kindes, das davon nichts ahnte.
Anfangs wurde das Mädchen geherzt und gedrückt. Viele Hände hielten es und viele Stimmen sprachen zu ihr, die sie jedoch noch nicht verstehen konnte. Aber es durfte oft auch in der Nacht noch wach bleiben und so zwinkerte ihr kleiner Geburtsstern manchmal am Abendhimmel, wenn das kleine Mädchen seine Liebe zu ihm sandte und sie verstanden sich ohne Worte.
Auch zu seinen Eltern sandte das Kind seine Liebe, aber diese zwinkerten ihr in den Momenten nicht zu. Aber sie drückten und küssten und versorgten sie! Schnell merkte sie, wenn sie lauter schrie, waren Mama und Papa viel schneller da und sie bekam sogar fast alles, was sie wollte.
Warum das Schreien nicht jedes mal klappte, konnte sie sich noch nicht erklären. Aber meistens war ja auch schon ganz gut.
Doch als das kleine schwarze Loch „seine Gaben“ mit zu dem Menschenkind gesandt hatte, blieb dies nicht ohne Folgen. Zwar hatte es Eltern, die es über alles liebten, doch sie konnten es nicht verstehen. Längst schon hatten sie den Kinderwelten den Rücken zugewandt, und erschufen sich ihre eigene Illusionen.
Aber nicht einmal der wohlwollende warme Stern hätte das dem kleinen Wesen, das er in die Welt begleitet hatte, erklären können.
Das Mädchen wollte lernen zu sprechen, damit es endlich fragen konnte, was sie so alles verwunderte, aber leider kamen noch keine Worte aus ihrem Mund und sie hatte das Gefühl, dass auch niemand wirklich Lust hatte, ihr zuzuhören und mit ihr zu üben. Immer sausten alle irgendwie durch die Gegend und hatten keine Zeit. Aber wenn sie schrie, dann kam jemand und schaute nach ihr. Sie bekam zu essen, eine Flasche, einen Schnuller, fünf mal das gleiche Stofftier, weil sie es immer wieder aus dem Wagen warf. Aber ! – Sie hatte für kurze Zeit die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Mit der Zeit musste sie natürlich etwas mehr „Gas geben“ – auch wenn sie nicht genau wusste, warum, merkte sie doch schnell, dass sich die gesamte Umgebung ein wenig an ihr bereits alltägliches Geschrei zu gewöhnen schien. Das konnte sie toppen – da war sie sicher und brüllte aus Leibeskräften.
An diesem Tag erhielt sie einen ganz wundersamen kleinen rechteckigen Kasten. Der konnte Musik machen und Filme spielen, dann müsste sie der langweiligen Rennerei ihrer Eltern nicht dauernd zu sehen. Immerhin! Sie fand für diesen Kasten einen Namen, den sogar ihre Eltern verstehen konnten und bekam ihn immer, wann und wenn sie wollte.
Aber sie ärgerte sich, weil sie doch eigentlich nur Mama etwas fragen wollte und nicht genau wusste wie. Wenn Mama und Papa dann zusammen mit ihr beim Essen waren, war sie nun diejenige, die hin und her flitzte. Sollten Mama und Papa doch mal sehen, wie das ist. Aber eigentlich glaubte sie im Grunde ihres Herzens dann, es sei ihnen egal.
Immer sagten sie, sie sei ja noch ein Baby!
Und der erste kleine Sog ihrer eigenen Illusion zerrte bereits ein wenig an ihr.
Sie vergaß ihren Wunsch, sprechen zu lernen. Sie vergaß all die Fragen, die sie stellen wollte.
Sie sah, dass Mama und Papa sich stritten und mal gemeinsame, mal einzelne Wege gingen und sie wusste nicht warum.
Manchmal, wenn sie ganz traurig war, sie konnte niemanden sagen, dass sie traurig war, sie konnte ja selbst nicht einmal verstehen, dass sie traurig war. Manchmal, wenn sie ganz traurig war, da hatte sie auch Angst, dass sich Mama und Papa nur so benehmen, weil sie zu oft schreit. Da wusste sie keinen Ausweg mehr und wollte gar nix mehr denken und gar nix mehr fühlen!
Dann nahm sie ihr Kästchen und wollte die Traurigkeit und vor allem die Angst vergessen!
Auf irgendeine geheimnisvolle Art und Weise, stahl das Kästchen auch die Erinnerung an den wundervollen Geburtsstern und seine warmen Sternenstrahlen. Aber der Stern, – der Stern vergaß unser Mädchen nicht!
Als allererstes schaffte er es, das Mädchen eines Nachts so abzulenken, dass das Kästchen zu Boden fiel und kaputt ging.
Und seitdem ist er unermüdlich, damit beschäftigt, den beiden Eltern Zeichen zu senden, damit sie wieder die Welt sehen. Die Welt, in die wir alle geboren werden, die uns schützt und ernährt und so viele Wunder in sich trägt. Liebe geht mit Achtsamkeit einher und wer achtsam ist, sieht die Welt!
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