Eine junge Frau erzählt von ihren Erinnerungen an die Schulzeit. Erinnerungen, die ihr Tränen in die Augen treiben. Ausgehöhlt fühlte sie sich – immer mehr, bis sie sich selbst nur noch als leere Hülle wahrnahm. Ein Leben an der Oberfläche zu führen, das sei es, was sie in der Schule gelernt habe. Sie konnte sich befreien – und ihr Engagement ist Teil dieser Befreiung. Eine Stimme von vielen, die unter einem überholten Bildungssystem gelitten haben und leiden.

Sensibel und ausdruckstark erzählt der Film die Geschichte zwanzig junger Menschen, die sich gemeinsam auf die Suche machten. Einer Suche nach Wertschätzung und Freiraum – einer Suche nach selbstbestimmter Bildung. Eindrucksvoll zeigt er das Engagement und die Zielstrebigkeit, die Kompetenz, die Leidenschaft und den Ideenreichtum dieser Menschen . In Interviews, durch Demonstrationen, Aktionen und in Vorträgen, geben uns Schüler und Studenten einen Einblick in ihre Welt. Durch kreative Inszenierungen, Theaterstücke, Musik und Tanz drücken sie Angst, Frust und Druck aus, die das Schulsystem in ihnen hervorgerufen hat und wie sie sich davon befreiten.

Foto: „Bildungsgang – Bildung neu denken“

Der Film selbst überzeugt als Beweis dafür, welches Potential vorhanden ist und sich frei entfalten könnte, wenn nur den Schülern und Studenten der Raum gegeben würde, um sich gemeinsam zu entwickeln; Stärken zu erkennen und mit Freude und Energie zur Tat zu schreiten.

Überzeugend ist zudem die sachliche Argumentation – auch wenn die Dokumentation an unsere Emotionen appelliert. Nur zwanzig Prozent aller deutschen Schüler fühlen sich in der Schule noch wohl, wird das Ergebnis einer Studie der Jacobs Foundation angeführt. Mehr als eine Millionen Schulabrecher in den letzten zwanzig Jahren zeugen davon, dass es sich nicht gerade um ein seltenes Phänomen handelt.

AKTIV und KREATIV

Die Protagonisten des Films haben es geschafft. Gemeinschaftlich und selbstreflektiert wurden sie aktiv, kritisierten das Bildungssystem und gaben so den Jugendlichen, denen kein Mitspracherecht zum Thema „Bildung“ zugestanden wird, eine Stimme. Schon aus diesem Grund ist die Dokumentation geeignet, um vor allem in Schulen als Diskussionsgrundlage zu dienen. Wieviele Schüler leiden still? Wie viele Schüler können dem Druck nicht standhalten?

In unserer Gesellschaft ist Diversität aktuell ein wichtiges Schlagwort. Die Schulkonzepte bewegen sich leider oft fern jeder Individualität und damit im Rahmen einer festgelegten Konformität oder gar Uniformität. „Bildung neu denken“ heißt, sich zu befreien von alten Mustern. „Die einzige Instanz, die in unserer Demokratie eigentlich noch nicht demokratisiert ist, ist die Schule„, erklärt Simon Marian Hoffmann, Regisseur und Akteur der Dokumentation. Wir wollen unsere Bildung selbst in die Hand nehmen, lautet die Botschaft der Aktivisten. So entstand im Laufe von vier Jahren ein „Multiprojekt bestehend aus Seminaren, Workshops, Aktionen, Vorträgen, Musikvideos, Performances und einer großen Demonstration.“ Dieser Film dokumentiert sowohl die projektbezogenen als auch die persönlichen Entwicklungen und bietet darüber hinaus Lösungsmöglichkeiten an.

AUSBLICKE

Die Gründung der Jugendorganisation „Demokratische Stimme der Jugend e. V.“ war erst der Anfang. Die Initiative Bildungsbrief, „ein selbstbestimmtes Bildungscommitment, über welches junge Menschen sich selbst befähigen, sich frei zu bilden und ihren Bildungsgang anderen Menschen sichtbar zu machen,“ wird fortgesetzt und der Philosophie-Studiengang „selbstbestimmt studieren“, wurde von den Aktivisten ins Leben gerufen. Die Mitglieder des neu gegründeteten „Next Pioneers Programm“ forschen an Kulturentwicklung, experimentieren wie gehabt mit eigenen Ideen und stehen für junge nachhaltige Unternehmungen. Im weiteren gehört das Medienportal welTVision zu den Folgeprojekten. In der Entstehung sind zudem drei weitere Dokumentationen.

Der Bildungsgang war für uns der Anfang für sowas wie eine Jugendhochkultur„, erklärt Regisseur Simon Marian Hoffmann in einem Interview. Ein ermutigender Anfang – zeigt er doch, was möglich ist. Nämlich ein Weg hinaus aus der Gleichschaltung eines Schulsystems und hinein in ein Leben, das der eigenen Persönlichkeit entspricht. Ein Appell an Schüler und Lehrer gleichermaßen, den Blick über den Tellerand zu wagen und Bildung endlich neu zu denken.

Der Film wird kostenfrei zur Verfügung gestellt; mit dem Wunsch, eine Diskussion rund um das Thema „Bildung“ neu zu entfachen. Wenn möglich wird einer der Mitwirkenden die Vorführung und die anschließende Diskussion begleiten. Diese sollte ergebnisoffen geführt werden und unterschiedliche Perspektiven zulassen. Es ist die Stimme der Jugend, die gehört werden will und wir sollten uns die Zeit nehmen, ihr zuzuhören.

Sie möchten die Vorführung dieses Films organisieren? Bitte wenden Sie sich an: info@demokratische-stimme-der-jugend.de 

Sie erhalten alle notwendigen Informationen (Pressemappe etc.) sowie eine schriftliche Bestätigung der Vorführrechte. Der Film wurde 2021 fertig gestellt und wird inzwischen dort gezeigt, wo sich Menschen dafür einsetzen, dass Bildungssystem zu überdenken und zu diskutieren. Da die Produktionskosten noch nicht gedeckt sind, freuen sich die Initiatoren über Ihre Spende.