Die kaltblütige Ermordung John F. Kennedys stellte Weichen für eine Zukunft, die von langer Hand vorbereitet und bis in kleinste Details durchdacht und durchgeplant wurde. Bereits die Abschiedsrede Eisenhowers hätte man nicht dulden dürfen. Das Exempel hätte man bereits im Jahr 1961 statuieren sollen …….

Die Backenmuskeln des Senators spannten sich an, als der 34. Präsident der Vereinigten Staaten seine Rede begann. Nicht nur er, sondern auch viele seiner Mitstreiter hatten ihm bereits seit Wochen ins Ohr geflüstert, dass er das Militär loben solle und nicht vor ihm warnen.

Alle glaubten, man hätte diesen Mann überzeugt, schließlich gingen die Staaten als Held aus den vergangenen Kriegen hervor – jedenfalls soweit die geschriebene Geschichte es erzählte. Dies war der Zeitpunkt voller Stolz auf das überlegene Militär einer Nation hinzuweisen. Keinesfalls aber die Gefahren einer solchen Machtbündelung zu thematisieren!

Er blickte sich um, um die Reaktion der anderen in diesem Raum zu erahnen, während er gleichzeitig den unerwarteten Worten Eisenhowers folgte. Doch ähnlich wie er, hatten die Anwesenden gelernt, in einem Spiel der Macht, ihr Verhalten zu kontrollieren. Es war wie ein verdammtes Pokerspiel – keiner ließ sich in die Karten schauen! „Diese Kombination eines enormen militärischen Establishments und einer mächtigen Rüstungsindustrie …….“ Es waren Persönlichkeiten beider Seiten dieser Medaille zugegen! „.… nicht versäumen, die schwerwiegenden Folgen zu bedenken!“ Das würde keiner der Seiten gefallen.
Noch schwieriger würde es sein, es jenen zu erklären, die aus den Schatten agierten. Die mit ihrem Einfluss und den finanziellen Mitteln zum Sieg oder zum Scheitern einer Sache beitragen konnten! – Zwar sahen auch sie, künftige Kriege dieses Ausmaßes, nicht als akzeptable Strategie an. Keinesfalls aber dürfen Kriege gänzlich eingestellt werden. Kriege erzeugen Angst und nur mit Angst lassen sich die Menschen kontrollieren.

Die „schwerwiegenden Folgen“ hallte es in seinem Kopf. Das brachte ihn in Erklärungsnot! Was dachte sich Ike nur? Mit seinem Präsidentenamt legte er doch nicht alle eingegangenen Verpflichtungen ab. Er wird die Folgen tragen müssen, wann immer sie ihn auch einholen werden! Aber er musste den Schaden begrenzen, in erster Linie für sich selbst und für diejenigen, die ihm und der gemeinsamen Sache noch nützlich sein könnten! Seine Auftraggeber finden täglich dutzende andere ergebene Handlanger. Nein, er würde das Spielfeld keinesfalls verlassen – er würde sich nicht in die Reihe der Verlierer einreihen. Er blieb auf der Seite des Siegers, wer immer das gerade sein sollte!

Aber er benötigte Zeit, Zeit um seine Gedanken zu ordnen, Zeit, um diese unglückliche Rede, der Millionen in Amerika und weiß Gott wo auf der Welt lauschten, zu analysieren, zu drehen und wenden und sie in die Geschichtsbücher eingehen zu lassen, denn das ließ sich nicht mehr verhindern! Jedoch ohne, dass sie dabei allzu großen Schaden anrichtet oder gar die vorgegebene Agenda gefährdet!

Die Angestellten zogen sich kurz vor Beginn der Übertragung in die Ecken des Raumes zurück, sie machten ihre Sache gut! Thomas, der alle Veranstaltungen dieser Art koordinierte, hatte einen guten Blick für das Personal – Senator Robert Byrad ließ den seinen durch den „grünen Salon“ streifen, während alle Blicke gebannt auf das Gerät starrten, wo Eisenhower noch immer genau das verbreitete, was er und die Anwesenden nicht hören wollten! Er sah Thomas im Schatten einer Skulptur gleich neben der Tür – wie es seine Art war. Immer bereit, den Saal leise zu verlassen, um jeder spontanen Instruktion sofort Folge leisten zu können. Seine Augen registrierten ohne Umschweife den schweigenden Auftrag. Die Hand des Senators legte sich kurz auf sein rechtes Ohr und Thomas wusste, was zu tun ist! Nach einem unmerklichen Nicken, verschwand er durch die Tür!

Abschiedsrede des 34. Präsidenten der USA / 1961
https://footsteps-in-my-brain.de/abschiedsrede-von-dwight-d-eisenhower.html