Political Correctness – total missverstanden
Sprachpolizei – „MOHRENKOPF“

Ein wunderbares Beispiel für eine verzerrte Sicht auf die Realität basierend auf „Wortverboten/Wortgeboten“, bietet eine Geschichte des Afrikaners Andrew Onuegbu, der sein eigenes Restaurant „Zum Mohrenkopf“ nannte. Von ihm selbst erzählt in dem Format „hart aber fair“ am 5. Oktober 2020 (*)

Während die Stammkundschaft – egal ob dunkel- oder hellhäutig – keinerlei Problem mit dem erwählten Namen hat, fiel eines Tages ein Pärchen durch Diskussionen um, und Proteste gegen diesen Namen, auf!

Zunächst vor dem Restaurant stehend! Damit konnte es das Pärchen in dem Eifer, sich als nicht rassistisch zu profilieren, nicht belassen. Die helle Aufregung über den Verstoß gegen einen „politisch korrekten“ Sprachgebrauch an die Kellnerinnen herantragend, verlangte man den Chef zu sprechen.

Als Herr Onuegbu von seiner Service-Kraft aus der Küche geholt wurde, meinte der Herr, ebenfalls dunkelhäutig „Bruder, warum arbeiten Sie bei Nazi?“ Diese Frage wurde zum Erstaunen des Besitzers und so mancher Gäste wiederholt. Die deutsche Frau hingegen meinte: „Wissen Sie was, wir wollen gar nicht mit Ihnen reden. Holen Sie Ihren Chef her“. Auch als sich der Inhaber zum wiederholten Male als Chef vorstellte, war der Tenor, er solle wieder „in seine Ecke verschwinden“ und den Chef selbst bemühen.

Herr Onuegbu wandte sich darauf wieder seiner Arbeit in der Küche zu!
Kam kurz darauf zurück, um ein weiteres Mal darauf hinzuweisen, dass er nun mal der Chef sei! Erst die Bestätigung einer Service-Kraft schien das Pärchen zu überzeugen, dass fassungslos fragte, ob er sich diesen Namen tatsächlich ausgesucht habe. Der Name müsse verschwinden, diesen dürfe man in Deutschland nicht mehr verwenden.

Nachdem das Pärchen gesättigt war, stellte es – nach wie vor ungläubig – diesselbe/n Frage/n. Und wurde letztendlich von Herrn Onuegba, dahingehend belehrt, dass der eigentliche Rassismus der Situation darin liegt, dass beide Menschen nicht glauben konnten, dass ein Schwarzer Inhaber eines (dieses?) Restaurants ist!

Er erklärt in dem ausgestrahlten Beitrag, die Herkunft des Mohrenkopfes und die Wurzeln im gastronomischen Bereich. Der Mohrenkopf war lt. Aussage Herrn Onuegbas im Mittelalter Deutschlands als Auszeichnung für gute Küche bekannt und damit positiv besetzt! Mir persönlich war diese Tatsache bisher nicht bekannt. Der Inhaber identifiziert sich mit dem Restaurant-Namen und hat ihn sehr bewusst gewählt.

Ein herzliches Dankeschön für diese wirklich lehrreiche Lektion in Sachen Rassismus!

QUELLE: „hart aber fair“ | Sendung vom 05.10.2020 | Streit um die Sprache: Was darf man noch sagen und was besser nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=IY8KEQi46yg